Meine traditionelle Bogenschützenuniform

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Der Club der Bogenschützen in Marl, ist ein Verein, dessen Mitglieder mittlerweile in der Mehrheit Anhänger des traditionellen Bogenschießens sind. Ich habe die Besonderheit dieses Schießens in der vorhergehenden Seite zum Bogenschießen ausführlich beschrieben. Einen besonderen Faible habe ich für "angepaßte Kleidung" entwickelt. Damit meine ich eine ebenfalls traditionell ausgerichtete Kleidung, die dann zu Sommerjagdturnieren, auswärtigen Turnieren aber auch zu besonderen Anlässen wie z.B. Mittelaltermärkten, Burgfesten u.ä. getragen werden kann, um als traditioneller Bogenschütze "Flagge zu zeigen". Nach langem Überlegen und Quellenstudien in diversen Büchern, Internetseiten, und Gesprächen mit aktiven "Mittelalter-Interessierten" habe ich mich für eine selbstkreierte Jägeruniform im Mittelalter-Look entschieden. Diese Uniform habe ich dann selbst zurechtgeschnitten, genäht und mit zahlreichen Accessoires verfeinert. Mit Sicherheit wird noch das eine oder andere Ausstattungsstück hinzukommen. In der nachfolgenden Bilderserie will ich diese Uniform vorstellen (zusammen mit der Hirschkuh aus der beachtlichen 3D-Tiersammlung des Vereins). Die Bilder können durch Anklicken auch vergrößert betrachtet werden:
Das Foto zeigt mich auf unserem Vereinsgelände, an einer typischen Schußposition für eine Jagdsimulation. In einer Entfernung von ca. 50 m, was einer durchaus jagdlichen Distanz entspricht, ist ein 3D-Tier (hier eine Hirschkuh) aufgestellt und muß möglichst jagdlich getroffen werden (also mit einem Blattschuß, was in der Umgangssprache der Bogenschützen als "Kill" bezeichnet wird).

Zur Uniform: Das Bild zeigt schon die wesentlichen Elemente meiner "Jägeruniform". Zu einer jagdgrünen Hose und einem gleichfarbenen Wams mit dem Vereinsemblem am Arm und einem eigenkreierten Wappen auf der Brust trage ich einen Schulterkragenbesatz aus braunem Kalbfell und, eine im Mittelalter sehr typische , braune Kapuzenmütze mit einem bis weit auf den Rücken spitz auslaufenden Mützenzipfel. Am Ledergürtel ist eine Felltasche und ein langes Messer mit Holzgriff befestigt. Von den Knien abwärts trage ich Wickelstrüpfe aus beigem Schurwollstoff und an den Füßen derbe Schuhe aus hellem Leder. Die Saumnähte an den Ärmeln und dem unteren Ansatz des Wamses habe ich mit einer feinen Goldborte abgenäht, was dem Kostüm eine "Hauch von edel" verleiht.
Beim Abschuß
Auf diesem Foto schieße ich mit meinem einteiligen Jagdrecurve-Bogen (Samick SHB "Grizzly"). Die Schußkraft dieses Bogens beträgt 55 Pfund, ab 45 Pfund ist ein Bogen in jedem Falle auch in der jaglichen Realität als "jagdtauglich" zu bezeichnen. Ein kurzer Armschutz aus Wildleder schützt den Arm vor Abprallern der Bogensehne, die rechte Schußhand ist mit einem Dreifinger-Handschuh aus Ziegenleder geschützt. Meine Pfeile trage ich in einem Rückenköcher aus Wildleder.
Getroffen..... !!
Nun ja, ein Blattschuß ist das ja nicht gerade ! Mit diesem Treffer wäre die Hirschkuh in der jagdlichen Realität noch ziemlich weit weg gelaufen ! Gut das man heutzutage nicht mehr darauf angewiesen ist, seine Familie auf diese Art und Weise zu ernähren. Wer traditionell Bogen schießt, weiß schon aus den Jagd-Simulationsturnieren, wie schwierig das Schießen auf 3-D-Ziele auf stets unterschiedliche, stets auch unbekannte Jagdentfernungen ist. Die Guten in unseren Vereinen blicken auf langes und ausdauerndes Training zurück und bei den Bogenjägern früherer Zeiten dürfte es ganz ähnlich gewesen sein.
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