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Herzlich willkommen auf meiner Infoseite Bogensport

Meine Bogensport-Zeit
Von Mai 2001 bis Mitte 2005 waren mein Sohn Christian und ich Mitglied im Bogensportclub Club der Bogenschützen Marl.
Schon lange vorher lag Christian mir in den Ohren, daß er unbedingt einen "richtigen Bogen" haben wolle. Nach einigen erfolglosen "Selbstbauversuchen" sind wir dann in ein "richtiges" Bogensportgeschäft gefahren. Dort erwarben wir ein Glasfiberbogen-Set mit Pfeilen, Köcher, Arm- und Fingerschutz. Damit streiften wir durch die Wälder und schossen auf Baumstümpfe, selbstgebaute Zielscheiben u.ä. Langsam bekamen wir (insbesondere ich!) Spaß an der Sache. Die Faszination, die von der Beschäftigung mit der ältesten Distanzwaffe der Welt ausging, fing uns mehr und mehr ein. Abends lasen wir Geschichten von Robin Hood und anderen "Bogenhelden". Irgendwann fiel mir dann ein, daß es in unserer Stadt ja ein richtiges Bogensportgelände gibt und auch einen Verein. Im April 2001 gingen wir dann mal zum Sportfeld "Am Loekamp" in Marl-Hüls. Dort trafen wir auf den damaligen Vereinsvorsitzenden des CDB, Heiner Geck. Ganz unkompliziert hat er uns das Vereinsleben gezeigt. Auf Trainingsnachmittagen durften wir erste Schießversuche mit "großen" Bögen wagen und wurden in die grundlegenden Schießtechniken eingewiesen. Ebenfalls schon im April 2001 durften wir das erste Mal bei einem Vereinsturnier mitmachen. Christian und ich entwickelten eine so große Begeisterung für das Bogenschießen im Verein, daß wir dem CDB spontan beitraten. Bald hatten wir schon einen ganzen "Bogenpark", zu dem 4 Recurve- und ein englischer Langbogen zählten. Da der CdB Marl eine sehr traditionelle Ausrichtung hat, habe ich mir damals eine eigene traditionelle Bogenschützenuniform geschneidert, die einer mittelalterlichen Jagduniform nachempfunden ist. Nachfolgend möchte ich für alle Interessierten eine kurze Einführung in die wichtigsten Punkte dieses Sports wagen und hoffe, daß noch viele "Robin-Hood-Jünger" finden werden!

Was für Bögen gibt es ?

So alt wie der Bogen als Waffe, Jagd- und Sportgerät auch ist, es gibt unzählige Bauformen. Fast jedes Volk, welches Bögen benutzt und gebaut hat, hat seine "eigene" Form entwickelt. Nicht nur Pfeile wie wir sie kennen, wurden mit Bögen verschossen. Es gibt auch Bögen zum Steineschleudern. Andere nutzten Bögen in Fallen; ein festmontierter Bogen wurde vorgespannt und mit einem Pfeil versehen. Ein raffinierter Fallen-Mechanismus löste den Pfeil aus, wenn ein Tier einen Stolperdraht berührte. Nicht zuletzt erkannten viele Völker, daß sich der Bogen auch als Werkzeug für zahlreiche andere Zwecke eignete, nicht zuletzt sogar als Musikinstrumente (Leier und Harfe dürften wohl mit Sicherheit den Bogen als Urbild gehabt haben). Ferner wurden Bögen als Treibriemen für Feuerstöcke genutzt. Die Römer bestrichen die Sehne eines Bogens mit Pech und wälzten sie dann in Diamant-oder Korundsplittern, mit einer solchen "Bogensäge" ließen sich sogar Granitbrocken zersägen. Eine fast schon wissenschaftlich genaue Beschäftigung mit diesem Thema findet jeder Interessierte in der Quartalszeitschrift "Traditionelles Bogenschießen" des Angelika Hörnig-Verlages in Ludwigshafen. In dieser Zeitschrift werden im übrigen auch die meisten anderen Aspekte des sogenannten "Traditionellen Bogenschießens" in hervorragender und erschöpfender Weise behandelt. Die nachfolgenden Kurzbeschreibungen führen nun die im Bogensport heute am häufigsten geschossenen Bogenformen auf.
Grundmuster eines Langbogens
Der Langbogen
Der Langbogen ist die älteste Bogenform der Menschheit. In seiner traditionellen Form ist er aus einem Stück gebaut. In Abhängigkeit vom Querschnitt der Bogenarme werden im wesentlichen noch die Flachbögen (z.B. der Wikinger von den im Querschnitt rundgeformten Langbögen (z.B. der Engländer) unterschieden. Zahlreicher zäh-flexible Holzsorten wurden und werden für den Bau solcher Bögen benutzt. In Europa waren das vor allem das Holz von Eiben, bei den Indianervölkern Lemonwood und Hickory. Die richtige Wahl des Holzes war oft ein gut gehütetes Geheimnis. Im Altertum war die Sehne (daher auch der Name) in der Regel eine Tiersehne. Auch in der heutigen Zeit gibt es von vielen Herstellern Langbögen mit hervorragenden Schußeigenschaften zu kaufen. Die verwendeten Hölzer sind immer noch gerdezu klassische Wahl. Bei den Sehnen gibt es nun mittlerweile hochwertigen synthetischen Ersatz. Viele Bogenbauer machen zudem die edlen Sportgeräte mit Speziallackierungen und Glasfiberbelägen extrem wetterfest.

Preise: Gute Langbögen sind für Preise ab 250 Euro aufwärts erhältlich. Dazu kommen noch Pfeile und eine passende Grundausrüstung, für die etwa 100 bis 150 Euro veranschlagt werden müssen.
Der Recurvebogen
Auch der Recurvebogen hat schon eine sehr alte Tradition. Er ist aus den Bögen asiatischer Völker enstanden. Ein Recurvebogen ist grundsätzlich ein sogenannter Composit-Bogen, d.h. er ist aus vielen Teilen zusammengebaut, wobei das Besondere vor allem die Krümmung (eben der besagte "Recurve") des Bogens ist. Diese "Vorspannung" in die gewünschte Wurfrichtung gibt einem Bogen dieser Bauart ungeahnte Kräfte. Die Wurfarme der in der Regel 3-teiligen Bögen sind aus verleimten Holzschichten gefertigt. Die besondere Komposition geeigneter Holzsorten in unterschiedlichen Stärken war schon im Altertum das eigentliche Geheimnis dieser Bogenart. Die Türken, die den Bau dieser Bogenart besonders gut beherrschten, waren echte Meister des Bogenschießens mit dieser Bogenbauart. Ein türkischer Sultan soll mit einem solchen Bogen sagenhafte 850 m weit geschossen haben, ein durchaus reeller Wert, wie moderne Untersuchungen ergeben haben. Die modernen Recurvebögen sind aus Holz und Kunststoffen gebaut, mit leistungsfähigen Synthetiksehnen. Eine große Rolle spielen diese Bögen ob ihrer hohen (und mit technischen Mitteln enorm steigerbaren) Schußkraft darum auch in der olympischen Disziplin des Bogenschießens (dem sog FITA-Schießen). Da die Bögen in der Regel austauschbare Wurfarme haben und die Fertigungsmethodik der Wurfarme zudem eine Dosierbarkeit der Schußkraft ermöglicht, sind Recurvebögen die idealen "Anfängerbögen. Die Schußkraft (sie wird in englichen Pfund=lbs gemessen) kann am Anfang "beginnerfreundliche" 15-20 lbs betragen, später kann man sich dann durch einfachen Austausch der zu schwach gewordenen Wurfarme gegen stärkere "hocharbeiten"

Preise: Gute Recurvebögen in Anfängerausführungen sind für Preise ab 150 Euro aufwärts erhältlich. Eine "FITA-fähige" Ausrüstung mit Stabilisatoren und Visieren kostet allerdings schon wegen der hohen technischen Anforderungen mindestens ab 1000 Euro aufwärts. Es sind allerdings auch zahlreiche Modelle, die auf die Freunde des traditionellen Bogenschießens abgestimmt sind, in Preislagen ab 250 Euro aufwärts erhältlich. In jedem Falle muß man auch hier für eine Grundausrüstung mit Pfeilen, Köcher, Arm- und Fingerschutz weitere 100 Euro veranschlagen
Grundmuster eines Recurvebogens
Grundmuster eines Compoundbogens


Ansicht einer Compound-Tellerfeder


Der Compoundbogen
Der Compoundbogen ist die mit Abstand modernste und am höchsten technisierte Bogenbauform. Ihr entspricht keine der klassischen Bogenbauformen. Der Compound-Bogen besteht aus einem (heute überwiegend aus Leichtmetall) gefertigten, fast starren Rahmen. Die Sehnen werden über ein ausgeklügeltes System von exzentrischen Tellerfedern und Seilrollen geleitet. Die gesamte Schußkraft des Bogens resultiert aus der Gegenspannung der Tellerfedern, die beim Ziehen des Bogens in einer genau eingestellten Weise gespannt werden. Beim Ablaß der Bogensehne wird die Tellerspannung zudem durch die physikalische Seilrollen-Systemwirkung verstärkt. Mit Compundbögen werden Schußkräfte bis 100 lbs und zum Teil darüber hinaus erzeugt, bei gleichzeitig (durch die Seilrollen) erheblich herabgesetztem Kraftaufwand für den Schützen. Diese Kombination aus hoher Schußkraft und geringem Kraftaufwand macht einen Compoundbogen zu einem Schießsportgerät mit hoher Schußpräzision, mit welchem auch ungeübte Schützen beachtliche Trefferraten erzielen. Seine extrem kurze Bauart hat den Compoundbogen zudem zu einem beliebten Jagdbogen gemacht. (Bögen klassischer Bauart sind in der Wildnis nun mal häufig zu lang.)

Preise: Compoundbögen gehören wegen ihres enormen technischen Aufwandes ebenfalls an die Preisspitze. Mindestens 500 Euro muß man für einen guten Compound-Bogen schon auf den Tisch legen. Hinzu kommt, daß Compoundbögen in der Regel mit sehr teuren Alu- oder Carbonpfeilen geschossen werden, sodaß man für die entsprechende Grundausrüstung in diesem Bereich weitere 150 Euro veranschlagen muß.

Wie wird geschossen ?

Eine einfache Antwort darauf, wie "man" (und natürlich auch "frau") schießt gibt es nicht. Der Menge der Neigungen ist hier so gut wie keine Grenze gesetzt. In unserem Verein wird überwiegend dem Feldbogenschießen und der 3D-Jagdsimulation gefrönt. Andere Vereine haben da ganz andere Neigungen und auch Voraussetzungen. Über allem steht die Devise: Erlaubt ist was Spaß macht (und was niemanden gefährdet). Die Sicherheit steht, wie in jedem anderen Schießsport auch, in jedem Falle an höchster Stelle. Aber wie gesagt, innerhalb dieses Sicherheitsrahmens ist fast alles erlaubt. Absolut verpönt ist es in jedem Fall, über die Anhänger einer anderen "Schießart" als der eigenen die Nase zu rümpfen. Das wäre ja, wie in jeder anderen Sportart auch, nun ganz und gar "unsportlich". Die nachfolgenden Infokästen informieren in wesentlichem über die beiden Hauptsparten "traditionelles Bogenschießen" und (soweit hier meine Kenntnisse reichten) "FITA-Schießen".
Das traditionelle Bogenschießen
Diese Art zu schießen ist wiederum so alt wie die Menschheit. Wenn man bedenkt, das es noch vor etwa 100 Jahren keinerlei technische Entwicklung im Bogensport gab, braucht man bezüglich des "Traditionellen" im Bogensport gar nicht soweit zurückblicken. "Traditionell" bedeutet schlicht und einfach: Bogenschießen ohne "Netz und doppelten Boden" oder präziser ausgedrückt: ohne Zielhilfen, Elektronik, Stabilisatoren u.a. technische Hilfsmittel. (aber wie schon erwähnt: auch ohne "schrägen" Seitenblick auf Andersdenkende und -schießende). Im Zusammenhang mit dem traditionellen Schießen fällt auch oft der Ausdruck "instinktives Schießen". Das heißt wiederum vereinfacht ausgedrückt: Man versucht "instinktiv" Bogen zu schießen, also so, als ob das Schießen mit Pfeil und Bogen eine Tätigkeit wäre wie Fahrradfahren, Autofahren oder ähnliches. Will heißen: Man braucht zwar gewisse technische Kenntnisse aber die sind einem mehr oder weniger so in Fleisch und Blut übergegangen, das man gar nicht mehr darüber nachdenkt. Einer meiner Vereinskollegen hat es sogar auf eine noch primitivere Formel gebracht: Bogenschießen ist wie Steinewerfen! Haben Sie sich beim Steinewerfen schon mal Gedanken über Steingewicht, Flugbahn, oder gar "präzises Zielen" gemacht? Kurz und gut: Instinktives Bogenschießen ist Schießen nach "Urväter-Sitte". Den Anhängern dieser Schießmethodik sind in ihrer Phantasie nunmehr fast keine Grenzen mehr gesetzt. Die Bogenbauform spielt hier wiederum auch keine große Rolle: Ob Langbogen, Recurve oder Compound: Hauptsache, die Zielhilfen sind abmontiert! Die nachfolgende Auflistung möglicher Turnierformen stellt nur eine klitzekleine Facette im Reigen der Möglichkeiten des "Traditionellen Bogenschießens" dar:
  • Feldbogenschießen: Aus unterschiedlichen, den Schützen vorher unbekannten Entfernungen müssen auf genormten Scheiben möglichst viele Treffer erzielt werden.
  • Tierbilderschießen: Wie Feldbogenschießen, nur mit Tierbildern, statt Scheiben
  • 3D-Schießen: Hier sind lebensgroße Tierfiguren aus Kunststoff das Ziel. Entsprechend ihrer Eigenschaft als Jagdsimulationen sind auf den Tieren Zonen unterschiedlicher Trefferwertung gezeichnet (Blattschuß, Verwundungsschuß)
  • Spaßschießen aller Art mit Zielen aller Art (einzige Ausnahme: Menschenfiguren, hier gibt es nun mal keinen "Spaß")
  • Clout-Schießen: Traditionelles Langbogenschützen-Turnier. Auf sehr große Entfernungen (>150 m) müssen Distanzschüsse möglichst nahe horizontal angelegter "Zielkreise" plaziert werden.
Wie schon erwähnt, ist die oben aufgeführte Liste nur unvollständig. Man kann jedem Bogensport-Interessierten nur empfehlen, mit dem nächstgelegenen Verein Kontakt aufzunehmen. Dort wird man bemüht sein, dem Interessenten die Möglichkeit einzuräumen, den Bogensport seiner Neigung auszuüben. Mannigfaltige, das ganze Jahr über in ganz Deutschland ausgeführte Turniere in den unterschiedlichsten "traditionellen Disziplinen" lassen in diesem Sport auch nicht eine Sekunde Langeweile aufkommen.
Die einzige traditionelle "Schießart", die in Deutschland nicht bedient werden kann, ist die Bogenjagd. Diese ist wegen der räumlichen Dichte der Bundesrepublik verboten. Interessierte müssen hier auf entsprechende Interessensverbände zugreifen, die in Ländern mit "Bogenjagderlaubnis" wie Finnland, den USA oder Kanada, oftmals entsprechende Jagdpacht-Flächen unterhalten.
Das FITA-Bogenschießen
FITA bedeutet "Federation International de tir a l´arc" (Internationale Vereinigung der "am Bogen Ziehenden"). Die FITA ist heute der Dachverband derjenigen, die das Bogenschießen im olympischen Stil betreiben wollen. Das nachfolgende Foto zeigt FITA-Aktivisten bei ihrer Version des Sports:

Wenn man das Foto genauer betrachtet, erkennt man, das diese Sportaktivisten ihr Sportgerät (in der Regel werden Recurve- oder Compoundbögen geschossen) doch mit einiger "Technik" ausgestattet haben. Insbesondere Zielvorrichtungen und Stabilisatoren erhöhen durch ihre technische Einflußnahme auf den Schießvorgang die Trefferrate ganz erheblich, die Wettkampfvoraussetzungen des FITA-Schießens sind sowohl hinsichtlich der Punktewertung als auch der allgemeinen Bedingungen gänzlich andere als beim "traditionellen Schießen". Der FITA-Schütze versucht eben, umgekehrt zu den Intentionen des "Traditionalisten", seine Ergebnisse durch Verfeinerungen der "technischen Einstellungen" seines Sportgerätes und eine entsprechend angepaßte Schießtechnik, Höchstergebnisse zu erzielen.
Von der psychologischen Seite her betrachtet, gibt es allerdings kaum Unterschiede. Alle Bogenschützen, "traditionelle" wie "FITA-olympische" müssen nämlich eines beherrschen: Einen bestimmten Vorgang (eben den Schußvorgang) so sicher wie möglich immer wieder in der gleichen Weise "abzuziehen" um so unter den gegebenen Umständen die besten Zielergebnisse zu erreichen. Für alle Interessierten hier noch der Link zum FITA-Dachverband.
Ich hoffe, allen Bogensport-Interessierten eine ausreichende Grundinformation gegeben zu haben. Bei Interesse kann ich nur die Empfehlung aussprechen, mit dem nächstgelegenen Bogensport-Club Kontakt aufzunehmen. Auskunft hierüber erteilt Ihnen in der Regel das Sportamt Ihrer Heimatstadt.